Eigentlich war nicht geplant, Murphy mit auf die Reise nach Schweden zu nehmen, aber lustigerweise war ich etwas vom Pech verfolgt. Es wäre zu viel gesagt, dass schiefging, was schiefgehen konnte, aber ich musste doch einige Hürden überwinden, die der Mann und ich in den letzten Jahren bei unseren gemeinsamen Fahrten nie hatten. Aber der Reihe nach: während Corona hatten Schleswig-Holsteiner, was die Einreise nach Dänemark anging, Sonderrechte. Dies setzte sich auch danach fort, d. h. Grenzkontrollen gab es nur für die anderen – dachte ich. Bis zu diesem Sonntag im Dezember 2023. Alle Autos vor mir, ok, es waren alles Dänen, durften die Grenze passieren. Ich nicht, ich musste rechts zur Passkontrolle abbiegen. Zwei wirklich sehr freundliche Grenzbeamte fragten nach meinem Ausweis und kommentierten das darin befindliche Foto – es habe eine gewisse Ähnlichkeit mit mir 😉 Na so ein Glück und ich durfte weiterfahren. Bis zur Storebælt-Brücke verlief die Reise ohne nennenswerte Zwischenfälle. Am Ende der Brücke, wenn man aus dem Süden kommt, ist die Mautstelle. Da wir mit Transponder über die Brücken fahren, habe ich auch dieses Mal die Express-Lane genommen und fuhr langsam auf die Schranke zu. Der sonst übliche Piepton im Auto, der signalisiert, dass sich die Schranke öffnet, blieb aus und die Schranke blieb zu. Super, schnell noch den Warnblinker eingeschaltet, dass alle nachfolgenden Fahrzeuge sehen, dass diese Spur auf unbestimmte Zeit erst mal blockiert ist und dann geschaut, wo ich Hilfe herbekomme. Plötzlich sprach mich eine Stimme aus dem Lautsprecher an, wie ich denn bezahlen möchte. Na eigentlich gar nicht, ich habe ja den BroBizz, der aber wohl nicht funktioniert. Ich sollte diesen von der Windschutzscheibe nehmen und mit dem Barcode (den man erst einmal finden muss), an den Scanner halten. Und oh Wunder, nun ging die Schranke auf und die Reise weiter. Beim nächsten Stopp kurz den Mann informiert, dass da irgendwas nicht stimme und ich vermutlich auch nicht über die Öresundbrücke komme. Wobei das nicht ganz richtig ist, denn man kommt aus Richtung Süden auf jeden Fall über die Brücke rüber, denn auch hier ist die Mautstelle erst am Ende der Brücke. Und – natürlich stand ich auch hier. Diesmal hat es nicht gereicht, dem nachfolgenden Verkehr anzuzeigen, dass das nix wird, die Schlange hinter mir wuchs also. Nachdem ich dreimal den Hilfe-Knopf gedrückt hatte, aber Null Reaktion kam, sah ich mich gezwungen, die Brückennutzung mit Kreditkarte zu bezahlen, was mal eben das Doppelte kostet. Aber ich musste ja irgendwann die Spur wieder freimachen. 20 m weiter beäugte man mich schon kritisch – der Zoll. Und was soll ich sagen? Nachdem ich endlich durch die Schranke war, hielt mich 20 m dahinter der Zoll an. Ernsthaft jetzt? Der hat uns noch nie angehalten, wirklich nicht. Ich musste also einige Fragen beantworten, ob ich was zu verzollen hätte, wohin ich wolle und warum. Offenbar habe ich die Fragen zur Zufriedenheit der Zollbeamtin beantwortet, denn ich durfte tatsächlich nach Schweden einreisen.
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