Seit einigen Jahren erleben Immobilien in Schweden einen nie dagewesenen Boom. Kaum auf dem Markt sind sie auch schon wieder weg und das teilweise zu Preisen, bei denen man sich nur noch wundern kann. Es scheint doch sehr viele handwerklich geschickte Menschen zu geben, die in der Lage sind, ein renovierungsbedürftiges Eigenheim in hingebungsvoller Kleinarbeit wieder aufzumöbeln. Wir gehören nicht zu dieser Fraktion, auch nicht mit Hilfe von YouTube-Tutorials.

Ich weiß nicht, ob es auch andere Wege gibt, aber in der Regel werden Immobilien in Schweden im Bieterverfahren verkauft. Nachdem alle Besichtigungstermine vorüber sind, wird vom Maklerbüro das Bieterverfahren eröffnet. Wir waren ein einziges Mal per SMS dabei, im Halbstundentakt gehen die neuen Gebote ein. Wirklich sehr interessant und spannend, sollte man auf jeden Fall einmal erlebt haben. Man tut sich natürlich leichter, wenn man bereits vorher entschieden hat, dass man das Haus nicht haben möchte, aus welchen Gründen auch immer. Dann kann man die Bieterei völlig entspannt mitverfolgen und sich amüsieren, wie schnell sich die Interessenten gegenseitig überbieten. Ganz grob geschätzt liegen die Verkaufspreise der Immobilien im Schnitt 25 – 40% über dem Einstiegsgebot bzw. dem vom Verkäufer veranschlagten Preis. Und diese Ausgangspreise haben es bereits teilweise in sich. Schlussendlich muss nicht zwingend der Höchstbietende den Zuschlag erhalten. Es liegt im Ermessen des Verkäufers, an wen er sein Haus verkaufen möchte. Aber auch diese Tatsache erhöhte in unseren Augen nicht unbedingt die Chancen, ein Haus zu einem angemessenen Preis zu finden.

Die Suche gestaltete sich also schwieriger als gedacht – was nun?

Uns stand die Ratlosigkeit förmlich ins Gesicht geschrieben…